Bodenbelag in Mietwohnungen Ratgeber
Ratgeber zu Bodenbelag in Mietwohnungen
Der Bodenbelag – für viele Mieter ein wichtiges Entscheidungskriterium bei der Suche nach den eigenen vier Wänden. Fliesen, Vinylböden und Laminat finden oft in Wohnungen Einsatz. Zu ihren Vorteilen zählen die leichte Pflege, die Robustheit und ein gutes Preis-Leistungsverhältnis.
Während und am Ende des Mietverhältnisses treten jedoch häufig Fragen in Bezug auf die Bodenbeläge in Mietwohnungen auf. Wichtig zu beachten ist, welche Tätigkeiten dem Vermieter überlassen werden sollten und wovon der Mieter auf jeden Fall die Hände lassen sollte. Lesen Sie unseren spannenden Beitrag, in dem wir Ihnen die häufigsten Fragen über Bodenbeläge in Mietwohnungen zusammengefasst haben.
Wird eine Erlaubnis benötigt oder nicht?
Grundsätzlich gilt, dass für alle größeren Umbauten in einer Mietwohnung die Erlaubnis des Vermieters eingeholt werden muss. Möchten Mieter demnach Ihren eigenen Bodenbelag wie z. B. einen Parkettboden verlegen, sollte die geplante Maßnahme vorab mit dem Vermieter abgesprochen werden. Beim Auszug aus der Mietwohnung kann der Vermieter verlangen, dass sämtlich vorgenommene Veränderungen vom Mieter wieder zurückgebaut werden. Handelt es sich hingegen um kleinere Veränderungen, welche ohne besonderen Aufwand beseitigt werden können, wird keine Erlaubnis der Vermieterseite benötigt.
Wer ist für den Bodenbelag zuständig?
Bei der Zuständigkeit für den Bodenbelag gilt grundsätzlich die Beachtung des Mietvertrages. Alle in diesem Vertrag geregelten Bedingungen sind sowohl von Mieter als auch Vermieter zu unterschreiben und einzuhalten. Je mehr Details im Mietvertrag geregelt sind, desto weniger Raum bleibt für Uneinigkeiten und mindert somit das Potential für Streit. Es ist empfehlenswert, die grundsätzlichen Bedingungen schon vor Beginn des Mietverhältnisses zu regeln.
Werden die Bodenbeläge in einer Mietwohnung mitvermietet, ist der Vermieter grundsätzlich für die Instandhaltung sowie die Instandsetzung verpflichtet. Dabei handelt es sich nicht um Schönheitsreparaturen oder Renovierungsarbeiten. Folglich sind bei mitvermieteten Bodenbelägen der Austausch oder die Ausbesserung z. B. das Abschleifen des Fußbodens durch den Vermieter zu tätigen.
Für die Pflege und Reinigung während der Mietdauer ist der Mieter selbst verantwortlich. Um den Bodenbelag in der Mietwohnung richtig zu behandeln und pflegen, sollten sich Mieter zu Beginn des Mietverhältnisses über die richtige Pflege des Fußbodens beim Vermieter informieren. Der Vermieter selbst, ist nicht zur Aufklärung der richtigen Pflege für den Fußboden verpflichtet. Schönheitsreparaturen oder Renovierungsarbeiten zählen ebenfalls zu den Aufgaben des Mieters selbst.
Wer muss den Bodenbelag in meiner Mietwohnung bezahlen?
Wie im obigen Absatz beschrieben, ist der Vermieter für den mitvermieteten Fußboden in einer Wohnung verantwortlich. Demnach ist der Boden bei Abnutzung oder Bedarf eines neuen Bodens vom Vermieter durch einen gleichwertigen Fußboden zu ersetzen. Die Kosten sind ebenfalls vom Vermieter zu übernehmen. Jedoch gilt es auch hier den vereinbarten Mietvertrag zu berücksichtigen, um spätere Unklarheiten zu vermeiden.
Kommt es hingegen zu übermäßiger Abnutzung durch den Mieter, kann der Vermieter Schadensersatz fordern. Bei Wasserflecken durch die falsche Pflege oder einer starken Abnutzung die nicht der Nutzungsdauer entspricht, haftet der Mieter und muss die Beseitigung des entstandenen Schadens selbst bezahlen.
Eine Ausnahme gibt es jedoch: Verlegt der Vermieter einem besonders empfindlichen und somit pflegebedürftigen Fußboden in einer Mietwohnung, muss der Vermieter darauf hinweisen. Die notwendigen Pflegemaßnahmen sollten im Mietvertrag genau aufgezeigt werden und von beiden Seiten unterschrieben werden.
Abnutzungsspuren beim Wohnungsauszug – Muss ich als Mieter dafür zahlen?
Durch das Wohnen werden sämtliche Bodenbeläge in Wohnungen tagtäglich strapaziert und es kommt zu Abnutzungsspuren. Am Ende eines Mietverhältnisses stellt sich die Frage, ob man als Mieter dafür aufkommen muss. Handelt es sich um normale Abnutzungsspuren mit denen der Vermieter rechnen muss, sind keine Kosten vom Mieter zu übernehmen.
Als Mieter muss mit jeder Art von Bodenbelag sorgsam umgegangen werden. Beschädigt der Mieter den Boden jedoch stärker und es sind grobe Abnutzungserscheinungen zu erkennen, kann der Vermieter Schadenersatz fordern. Riecht z. B. der mitvermietete Teppichboden nach Rauch kann die Wohnung in diesem Zustand an keinen anderen Mieter weitervermietet werden. In diesem Fall kann der Mieter zur Kasse gebeten werden. Der Mieter ist jedoch nicht zu einem Neukauf eines Bodenbelages verpflichtet. Die Schadenersatzhöhe ergibt sich aus dem Alter des Belages und dem Abnutzungsgrad.
Wann habe ich in meiner Mietwohnung das Recht auf einen neuen Bodenbelag?
Ist ein Fußboden nach der Nutzungsdauer defekt, abgewohnt oder schäbig, hat der Mieter in der Regel das Recht auf einen neuen qualitativ gleichwertigen Boden. Weigert sich der Vermieter den abgewohnten Bodenbelag in der Mietwohnung auszutauschen, steht dem Mieter das Recht zu, die Miete zu kürzen.
Mit Ablauf der Lebensdauer haben Mieter jedoch nicht automatisch den Anspruch auf einen neuen Fußboden. Ist der Zustand des Bodens noch gut, ist der Vermieter zu keiner Verlegung eines neuen Bodens verpflichtet. Modetrends werden dabei nicht berücksichtigt. Ist der Mieter selbst Verursacher schwerer Beschädigungen am Bodenbelag der Mietwohnung, kann er ebenfalls keine Verlegung eines neuen Bodens nach einer Nutzungsdauer von zwei Jahren anfordern. Für sämtliche Schäden des mitvermieteten Fußbodens haftet der Mieter.
Wird durch den Vermieter ein neuer Bodenbelag in der Mietwohnung verlegt, hat der Mieter den Anspruch auf einen gleichwertigen Boden. Ist dem Mieter die gebotene Qualität jedoch nicht genug, sind die Mehrkosten vom Mieter selbst zu übernehmen.
Möchte der Mieter einen neuen Boden bevor die Lebensdauer ausgeschöpft ist, kann der Mieter das Gespräch mit dem Vermieter suchen. Nach Absprache stimmt der Vermieter einer eventuellen Neuverlegung zu, andernfalls besteht die Möglichkeit, dass die Kosten vom Mieter selbst übernommen werden.
Wann gilt ein Bodenbelag in einer Mietwohnung als abgewohnt?
Mit dem Wissen, dass bei Bodenbelägen in einer Mietwohnung Mieter Anspruch auf einen neuen gleichwertigen Boden haben, stellt sich die Frage, ab wann ein Bodenbelag als abgewohnt gilt. Als allgemeiner Richtwert lässt sich die durchschnittliche Lebensdauer von Bodenbelägen auf ca. acht bis zehn Jahren zusammenfassen. Art, Qualität, Beschaffenheit und Wartung stellen dabei wichtige Merkmale für die Lebensdauer der Bodenbeläge dar. Demnach ist ein Bodenbelag mit hoher Nutzungsklasse mit guter Pflege langlebiger und sieht selbst nach vielen Jahren noch schön aus während preisgünstigere Varianten häufiger erneuert werden müssen.
Die Lebensdauer der unterschiedlichen Böden beträgt bei Laminat ca. 10 Jahre. Parkettböden können mit ca. 15 Jahren länger verwendet werden. Hierbei kann entschieden werden, ob das Parkett abgeschliffen und neu versiegelt wird oder ob der Boden komplett ausgetauscht wird. Teppichböden sind nach ca. zehn bis 15 Jahren je nach Verschleiß auszutauschen. Bei PVC-Böden ist die Lebensdauer stark von der Höhe der Qualität abhängig. Die durchschnittliche Lebensdauer beträgt zwischen acht und zehn Jahren, jedoch sind auch PVC-Böden mit einer Nutzungsdauer von 15 und auch 20 Jahren am Markt erhältlich.
Um die Lebensdauer der unterschiedlichen Böden in einem Blick zu haben, haben wir sie Ihnen hier noch einmal kurz zusammengefasst:
- Laminat: 10 Jahre
- Parkett: 15 Jahre
- Teppichböden: 10 bis 15 Jahre
- PVC-Böden: 8 bis 10 Jahre (hochwertigere Varianten sogar 15 bis 20 Jahre)
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